Checkliste Elternarbeit : Autor: Autor/in: Werner Sacher*

Die „Schulfestung“: Eltern sollen sich möglichst aus der Schule heraushalten und die Lehrkräfte in Ruhe ihre Arbeit tun lassen.Eltern gehören nach Hause, nicht in die Schule.

  • Wenn Kinder nicht gut vorankommen, dann deswegen, weil die Eltern sie nicht genug unterstützen.
  • Wir geben ohnehin schon unser Bestes.
  • Lehrpläne und Bildungsstandards sind zu komplex, um von Eltern verstanden zu werden.
  • Wenn Eltern mehr Information wollen, sollen sie danach fragen.
  • Wir sind Lehrer und keine Sozialarbeiter.
  • Eltern fürchten negative Folgen bei geäußerter Kritik. Sie denken, dass ihr Kind es büßen muss.

Die Abruf-Schule: Eltern sollten nur in die Schule kommen, wenn diese sie darum bittet (gewissermaßen „on demand“):

  • Eltern sind willkommen, wenn die Schule sie einlädt.
  • Das Wichtigste ist, dass Eltern ihren Kindern zuhause helfen.
  • Eltern werden zum Schuljahresbeginn über den Lehrstoff informiert.
  • Eltern können ja einen Dolmetscher mitbringen, wenn sie wollen.
  • Die Schule benachrichtigt die Eltern, wenn es Probleme gibt.
  • Die Eltern können sich zur Sprechstunde anmelden.
  • Eltern sind keine Fachleute für Unterricht.

Die Schule der offenen Tür: Eltern sind jederzeit in der Schule willkommen. Die Schule ist für sie weitestgehend transparent.

  • Eltern können sich auf vielfältige Weise in der Schule einbringen.
  • Das Kollegium wendet sich an Organisationen und Institutionen am Ort, wenn es Hilfe braucht.
  • Wenn Eltern es wünschen, erläutern ihnen die Lehrkräfte die Leistungsbewertungen ihrer Kinder.
  • Die Schule sucht einen Dolmetscher, wenn Eltern darum bitten.
  • Es gibt jedes Jahr eine multikulturelle Veranstaltung.
  • Zweimal jährlich findet ein Eltern-Lehrer-Gespräch statt.
  • Elternvertreter können die Büros der Schule benutzen.

Die Partner-Schule: Schule und Lehrerkollegium sehen in den Eltern unverzichtbare Partner und sind sich bewusst, dass sie nur gemeinsam mit ihnen optimale Lern- und Erziehungserfolge erreichen können.

  • Es gibt an der Schule reichlich Lern- und Übungsmaterialien, die man ausleihen kann.
  • Mit jeder neuen Familie werden Intake-Interviews (Begrüßungsgespräche) durchgeführt.
  • Das Schulhaus wird auch von der Gemeinde genutzt. Sozialdienste sind dort für die Familien zu erreichen.
  • Es sind Dolmetscher verfügbar.
  • In der Elternvertretung sind alle Elterngruppen repräsentiert.
  • Die Eltern werden in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden.
  • Die Lernfortschritte der Kinder werden von Lehrkräften und Eltern allmonatlich besprochen.
  • Dreimal jährlich gibt es Eltern-Schüler-Lehrer-Gespräche.

* Werner Sacher (2010): Schule und Elternhaus – effektive Formen der Zusammenarbeit. In: Stimme der Familie, 57, H. 5, S.10-13 (leicht gekürzt).

Literatur
Henderson, A. T., Johnson, V., Mapp, K. L. & Davies, D. (2007): Beyond the Bake Sale: The Essential Guide to Family/School Partnerships. New York: The New Press.
PTA / Parent Teacher Association (2008): National Standards for Family-School Partnerships Assessment Guide. Chicago
Sacher, W. (2008): Elternarbeit. Gestaltungsmöglichkeiten und Grundlagen für alle Schularten. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Die Redaktion dankt Prof. Dr. Werner Sacher sowie der Redaktion „Stimme der Familie“ für die freundliche Genehmigung zur Verwendung des Textes.

Kategorien: Service - Tipps

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