Berliner Gemeinschaftsschulen werden Ganztagsschulen

Das Pilotprojekt Gemeinschaftsschule steht vor einer erneuten Erweiterung. Die derzeit 16 Schulen werden in Kürze um drei weitere ergänzt. Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung genehmigte der Grundschule im Grünen (Lichtenberg), der Carl-von-Ossietzky-Schule (Kreuzberg) und dem Schulverbund aus der Waldenburg-/Teske-Schule und der Peter-Paul-Rubens-Grundschule (Tempelhof-Schöneberg) ihre Anträge zur Teilnahme an dem Pilotprojekt. Ein weiterer Antrag der Hanna-Höch-Grundschule und der Greenwich-Oberschule wurde seitens der Bildungsverwaltung befürwortet, bedarf aber zur Umsetzung noch der ausstehenden Entscheidung des bezirklichen Schulträgers in Reinickendorf.

Die Gemeinschaftsschulen sind als Ganztagsschulen geplant, erfreuen sich großer Beliebtheit und sind jährlich übernachgefragt. Insgesamt bietet Berlin inzwischen für 5.500 Schülerinnen und Schüler Plätze an dem neuen Schultyp an.

Das Pilotprojekt startete 2008/2009 bereits mit elf Schulen beziehungsweise Schulverbünden. Zum Schuljahr 2011/2012 sind es 19 Schulen. Ziel des Pilotprojekts ist es, die Bildungschancen der Kinder unabhängig von ihren sozialen Voraussetzungen zu stärken und die wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Effekte des längeren gemeinsamen Lernens von der 1. bis mindestens zur 10. Klasse sicherzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt des Schulversuchs liegt in der Individualisierung des Lernens in heterogenen Gruppen ohne äußere Fachleistungsdifferenzierung als Organisationsprinzip. "Damit ist die Gemeinschaftsschule eine besondere Schulform innerhalb der Schulstrukturreform, denn auch sie arbeitet anlehnend an die Zielsetzungen der neuen Integrierten Sekundarschulen", so Bildungssenator Prof. Dr. Jürgen Zöllner.

Für die Einrichtung der Gemeinschaftsschulen stellte die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung insgesamt 22 Millionen Euro bereit, aus denen Baumaßnahmen für den Ganztagsbetrieb, Qualifizierungsmaßnahmen und ein Fortbildungsbudget sowie eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes finanziert werden.

Die wissenschaftliche Begleitung der Pilotphase Gemeinschaftsschule in Berlin meldet die Forschungsergebnisse kontinuierlich an die Schulen zurück und eröffnet so Möglichkeiten, diese auf unterschiedlichen Ebenen für den Entwicklungsprozess zu nutzen. Sie hat die Aufgabe zu untersuchen, inwieweit und auf welchen Wegen die Schulen den mit der Pilotphase gesteckten Zielen gerecht werden können, jedem einzelnen Kind und Jugendlichen Möglichkeiten zur Erprobung eines neuen individualisierten und kooperativen Lernens zu eröffnen.

Die wissenschaftliche Begleitung hat dazu Befragungen der Schulleitungen, des pädagogischen Personals, der Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5, 6 und 7 im Jahr 2009 und derselben Klassen 6, 7 und 8 im Jahr 2010 sowie deren Eltern durchgeführt. Nach dem ersten Bericht, der sich vor allem den erstellten Schulprofilen widmete, liegt nun der zweite Zwischenbericht vor, der Entwicklungen an den Gemeinschaftsschulen beschreibt.

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