Sommer im Ganztag: „Bin Golfen in meinen Ferien...“ : Datum:

Mit „Toast Hawaii“ nach Hawaii, mit der Harzquerbahn in den Märchenpark, mit dem Fahrradfuchs aufs Rad und mit dem Golf-Club zur Platzreife. Es ist wieder Sommer und Zeit fürs Ferienprogramm.

„Es freut sich wirklich jedes Kind, wenn endlich Sommerferien sind!!“

Mit diesem Reim lädt Rabenburg e.V., der Träger des Ganztags an der Schule der bunten Raben in Freigericht-Horbach in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler zu zwei Wochen Ferienspielen ein. Jeden Tag gibt es ein neues Thema und neue Aktivitäten: Per Nass- oder Trockenfilzen werden „schöne Dinge“ aus Filzwolle gezaubert, oder es werden Gipsbilder für‘s eigene Zimmer kreiert. Unter dem Motto „Stute oder Hengst“ können „Fragen über Fragen“ an eine „absolute Pferdeexpertin“ gestellt werden, etwa diese: Schlafen Pferde im Stehen?

Auch die besten Freunde mit der kalten Schnauze sind beliebt: Beim Thema „Dackel, Pudel, Terrier“ führt ein Ausflug zu einem Hundeplatz. „Allerley Kurzweyl“ verspricht die Zeitreise ins Mittelalter mit einer Stadtführung in Gelnhausen. Und mit dem Ruf „Hawaii – Aloha – wir kommen!“ begeben sich die Kinder in die Karibik, unter anderem mit selbstgemachten „Toasts Hawaii“ und Schoko-Fruchtspießen. Bei schönem Wetter sind Badesachen und Handtücher für eine Wasserschlacht gefragt.

Dank der Jugendarbeit der Städte und Gemeinden, von Vereinen, Verbänden, Kirchen, Ganztagsschulen und ihren Trägern, Gewerbetreibenden wie ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern können sich überall im Land, auch in der kleinsten Gemeinde, Kinder und Jugendliche auf die Sommerferien freuen. Einige Beispiele haben wir wieder ausgewählt.

„Hier ist schon manche Freundschaft entstanden“

In Flensburg, der Stadt „zwischen Himmel und Förde“, wird in jedem Sozialraum an mindestens einer Schule eine Ferienbetreuung angeboten. Daran beteiligt ist neben anderen Trägern des Offenen Ganztags auch „INAB – Jugend, Bildung und Beruf“. INAB-Ganztagsbetreuung bedeutet laut Werbung des Trägers: qualifizierte Hausaufgabenbegleitung, ein reichhaltiges und vielseitiges Freizeit- und Förderangebot in Kooperation mit lokalen Vereinen, schließlich Ferienbetreuung in allen Schulferien. Geplant sind Ausflüge in Zoo, Wald und Parks, Aktionen wie „Ein Tag in der Burg“, eine Sommerolympiade oder die Zirkusaktion. Zum Angebot von INAB gehört außerdem die „Digitale OGS“ mit Rezepten, Bastelideen, Spielen und Geschichten.

Die dreiwöchige Ferienbetreuung für die Falkenbergschule, die Schule Auf der Rude und die UNESCO-Schule Flensburg findet in diesem Jahr in der Schule Auf der Rude statt. Angeboten werden zwei Module von 8 bis 14.30 Uhr oder bis 16 Uhr, darüber hinaus eine Frühbetreuung von 7 bis 8 Uhr und eine Spätbetreuung von 16 bis 17 Uhr oder 18 Uhr. Indem die Ferienbetreuung abwechselnd an den Schulen stattfindet, können sich Kinder aus den unterschiedlichen Grundschulstandorten in Flensburg kennenlernen. „Hier ist schon manche Freundschaft entstanden“, heißt es.

Golfen
© Redaktion

Die Kinder der Grundschule Surenland in Hamburg freuen sich schon auf den August. Denn dann gibt es das bunte Programm der Ferienbetreuung, täglich von 6 (!) bis 18 Uhr. Dafür hat sich das Team der Johanniter-Unfall-Hilfe (Landesverband Nord), das den Ganztag der Schule seit 2012 koordiniert, schon viele Aktivitäten ausgedacht: Es wird gespielt, gebastelt, gekocht werden, und Ausflüge, etwa zum Tierhaus Steilshoop oder zum Bramfelder See, gehören selbstverständlich auch dazu. In der Sonnenschule Beckum, die kürzlich ihr 50. Jubiläum gefeiert hat, ist die Sommerferienbetreuung für die rund 90 OGS-Kinder sogar kostenfrei, und das Betreuungsangebot in Kooperation mit der Martinschule deckt die gesamten Sommerferien ab.

 Wenn eine Offene Ganztagsschule, wie die der Grundschule Am Höfling in Aachen, „Villa Sonnenschein“ heißt, ist das ein gutes Omen. In den Sommerferienspielen der Euro-Jugend als Träger der OGS wird diesmal „Atlantis neu entdeckt“. Die 6- bis 12-Jährigen bauen Häuser der versunkenen Stadt nach, entwerfen Kleidungsstücke für die Bewohner, bauen Staudämme am Bach, richten atlantisch-olympische Sommerspiele aus und probieren atlantische Spezialitäten. In den „Radiowochen“ von Radio Ragazzi sind dann Kinder ab 9 Jahren als rasende Reporter unterwegs, als Moderatoren im Studio oder als Techniker an Mischpult und PC. Ihre Beiträge laufen später im Lokalradio bei Antenne AC (107,8 und 100,1 UKW).

 Geschicklichkeitstraining mit dem Fahrradfuchs

 Für das OGS-Ferienprogramm der Grundschule Ernstbergstraße in Köln für die Schüler und Schülerinnen der 2. bis 4. Klasse sorgt wie immer IN VIA Köln. Ein Highlight sind sicherlich die Radfahrkurse, die von einer zertifizierten Radfahrlehrerin angeboten werden, unterstützt von der Radstation Köln.

„Macht mit! Fahrradfahren üben in den Sommerferien“, heißt es auch in der Jugendverkehrsschule Berlin auf dem Schulhof der Pusteblume-Grundschule. Hier stellt das ElternNetzWerk kleine und große Fahrräder zur Verfügung. „Schnuppertage in der JVS“ bietet die Jugendverkehrsschule Borbeck in Essen für zukünftige Viertklässler an – jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag in den ersten drei Wochen der Sommerferien und in der letzten Ferienwoche. Eine Schule, die diese Ausbildung schon kennt, ist die Dürerschule Borbeck.

Der „Fahrradfuchs“ der Polizei Hamburg mit ihren Polizeiverkehrslehrern und -lehrerinnen – siehe auch „Ganztagsschule mit Verkehrskasper“ – ist in den Sommerferien wieder in Hamburger Grundschulen aktiv, beispielsweise in der Schule Sterntalerstraße und der Georg-Kerschensteiner-Grundschule. Zur Vorbereitung auf das Fahren im Straßenverkehr erhalten Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen ein kostenloses Fahrradtraining mit viel Spaß: tägliches Geschicklichkeitstraining auf dem Schulhof und im realen Straßenverkehr, einschließlich wichtiger Verkehrsregeln.

„Bin GOLFEN in meinen Ferien...“

 Dank der „Oase Oldesloe“, einem Familienzentrum und Träger des Offenen Ganztags der Klaus-Groth-Schule und der Grundschule West in Bad Oldesloe, können in den ersten drei Wochen der Sommerferien alle Kinder der 1. bis 4. Klasse an der Ferienbetreuung teilnehmen. Das Schulzentrum Olivet-Allee hat dann viele bunte Aktionen und Angebote auf dem Programm: Kreatives und Sportliches in Gruppen ebenso wie freies Spiel, Toben und Klettern ebenso wie Theaterangebote oder Ausflüge in der Umgebung. Versprochen ist bereits, dass das Team der Mensa-Crew des Schulzentrums die Kinder „mit frisch gekochtem Essen (bei Ausflügen mit Lunchpaketen) verwöhnen“ wird.

 „Sei dabei!“ lautet das Motto des Sommerferienprogramms 2022 in Seevetal, das sich mit seinen vielen Angeboten auch in diesem Jahr mehr als sehen lassen kann: angefangen beim Ferienclub „Young Readers“ der Bücherei Seevetal über die „Kunterbunte Woche“ auf dem Aktivspielplatz, ein Tanz-Camp der Musikschule und einen StreetArt-Kurs bis zum Long- und Skateboard-Kurs. Unter dem Motto „Bin GOLFEN in meinen Ferien...“ können Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung eines Trainers vom Hamburger Land- und Golf-Club Hittfeld verschiedene Schläge kennenlernen und werden mit Spaß an die Platzreife herangeführt.

Cover Seevetal
© Abteilung Jugend der Gemeinde Seevetal

Die Gemeinde Seevetal bietet für die Schülerinnen und Schüler ihrer fünf Ganztagsgrundschulen ganze 9 Wochen Ferienbetreuung an! Im Sommer sind auch die zwei Kindergruppen „zwischen den Bildungseinrichtungen“ dabei: die künftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler sowie die Viertklässlerinnen und Viertklässler, die demnächst zur weiterführenden Schule wechseln werden, sich aber von der Ferienbetreuung noch nicht trennen wollen. Fotos aus der Grundschule Meckelfeld zeigen, „wie vielfältig, bunt, lustig und lehrreich“ es dort zugeht“, etwa in der „Waldwoche“ oder der „Wasserwoche“. In diesem Jahr warten in der „Bienenwoche“ mit einer Imkerin erneut zahlreiche kreative Aktivitäten rund um das Thema. Zu Recht heißt es in Meckelfeld: „So machen Ferien auch in der Schule viel Spaß.“

„Langeweile? Aber nicht in Lippstadt!“

 Beim „Action Guide“ der Jugendförderung Oberhausen sind die ersten Projekte schon ausgebucht. „Aber noch ist die Auswahl groß!“ Die Angebote der Actionwoche reichen vom Workshop „Bunte Welt der Medien: Programmieren, 3D-Druck und vieles mehr“ über „Selfmade Music“, Einrad und Jonglage, „Windspiele selbst gebaut!“, „Tricks mit Pferd und Hund“ bis zum Online-Fitnesstraining „Fit durch die Ferien“. Die Stadt Oberhausen ist für ihr Filmfestival bekannt. Und so laden die gemütlichen roten Kinosessel des Lichtburg-Filmpalasts jugendliche Kinofans, die ein bisschen mehr wollen als nur Filme gucken, zum „AUFGEDREHT-Special“ ein: Ein Film wird gezeigt und anschließend darüber diskutiert.

 „Der Sommer wird bunt“ mit dem Ferienkalender in Chemnitz, den wieder viele Vereine und Institutionen in Chemnitz und Umgebung ermöglicht haben. In den Angeboten werden den Kindern und Jugendlichen wichtige Fragen beantwortet, beispielweise „Was macht mein Eis so cremig?“ Sie erfahren etwas über „Rätselhafte Wunder der Natur“, darüber, wie Dorfkinder vor 100 Jahren „Zwischen Heuernte und Schulaufgaben“ gelebt haben oder „Wie das Kamel des Kalifen nach Chemnitz kam“. Ein „Galaktisches Bastelangebot“ für die Jüngeren bietet das Kosmonautenzentrum „Sigmund Jähn“, und sogar ein Ausflug zur Sommerrodelbahn in Augustusburg ist vorgesehen.

„Langeweile? Aber nicht in Lippstadt!“ So leiten Bürgermeister Arne Moritz und Iris Loick vom Stadtjugendring das Programmheft „Ferienspaß“, das online als „ePaper“ zur Verfügung steht, ein. An den 340 (!) Veranstaltungen – von gewöhnlichen und ungewöhnlichen Sportarten über Ausflüge bis zu kreativen Tätigkeiten – haben 71 Vereine und Organisationen mitgewirkt. Schon das Inhaltsverzeichnis weckt große Erwartungen: „Hier spielt die Musik!“, „Ab aufs Wasser!“ „Tanzspaß für jeden“, Bärenclub, „Coding, Roboting & Co.“, „Rund ums Pferd“, ein „Schnuppertag im Radiostudio“ bei Radio Lippeland oder „Ein Kessel Buntes“ mit einer „Kissenschlacht auf Japanisch“.

 „Und wenn ich kurzfristig irgendwo teilnehmen möchte?“ Auch daran ist gedacht: „Während der gesamten Ferien sind weiterhin Anmeldungen möglich – natürlich dann nur noch für Angebote mit freien Plätzen, die im eProgramm einen grünen Punkt haben“, heißt es auf der Webseite und anschließend: „Los geht’s! Entdeckt eure Lieblingsveranstaltungen, meldet euch online an und erlebt euern Sommer-Ferienspaß 2022!“

 Mit dem Bürgermeister nach Speyer

 „Voller Vorfreude auf einen sonnigen Sommer“ sind die Kinder und Jugendlichen in Gauting, wo die ersten Veranstaltungen auf dem Ferienprogramm-Portal online sind, etwa der Workshop „Geschichten erzählen mit dem Fotoapparat/Handy“, eine archäologische Kinderwanderung zum Karlsberg oder ein Aufenthalt bei den „Waldindianern“. Es gilt, „Blumentöpfe mal anders“ zu gestalten oder in die zauberhafte Welt von Zirkus und Theater hineinzuschnuppern. „Allerlei Fisch“ ist kein Kochkurs, sondern es werden „die tollsten exotischsten fantastischsten Wasserflossentiere und Schuppenwesen“ gezeichnet und gebastelt. Auch die Leselust wird gestillt: So treffen sich die „Lesefrösche im Gautinger Sommerbad“, und natürlich findet wieder der Sommerferien-Leseclub statt.

 „Sommerferien in Sicht?! Noch nicht ganz…“, heißt es in Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis. Doch die Stadt hat für die beliebten Sommerferienprojektwochen des Kinder- und Jugendbüros Wiesloch bereits vorgesorgt. Das Ferienspaß-Portal ist „startklar“ und gerade online gegangen. Auf dem Programm stehen 165 Angebote der Stadt Wiesloch, der Gemeinde Dielheim und der Stadt Walldorf. In Wiesloch gibt es zum Beispiel eine Einführung in den Klettersport, ein Fahrrad-Trial beim MSC Schatthausen, einen Line Dance-Kurs, einen „Tag im Tom-Tatze-Tierheim“ oder einfach nur „Spiel & Spaß“. In Dielheim können Kinder und Jugendliche „Mit allen Sinnen den Sommer im Wald entdecken“,im Forellensee angeln oder „Rope Skipping“ beim TV Horrenberg-Balzfeld erleben. In Walldorf wartet eine DLRG-Schnitzeljagd, eine Einführung in den Modellflugsport oder eine Fahrt mit Bürgermeister Matthias Renschler nach Speyer ins Technikmuseum.

 Apropos Bürgermeister: „Durchatmen ist angesagt!“, findet Bürgermeister Hermann Temme in seinem Grußwort für den „Sommer in Brakel“. Hier ist ausreichend Gelegenheit, sich um sich um sich selbst zu kümmern – wie bei „Take Care of your Hair”, „Blütenseifen selbst gemacht“ oder „Näh deinen eigenen Hoodie“ – oder die Natur zu genießen, wie bei den Naturforscher-Walderlebnistagen, einem „Vulkanexperiment“ und der „Ersten Brakeler Fledermausnacht“. Auch Bewegung kommt nicht zu kurz: von Steilwandklettern, Inline-Skaterhockey und Bogensport bis zu Kanufahren, Schnupperangeln oder „Hip-Hop für Kids“. Für musikalisch Interessierte gibt es Schnupperkurse für Gitarre, Klarinette und Saxofon, und für Neugierige den Kurs: „Museum... Was ist das?“

 Reit- und Führerlaubnis für Esel

 Dass kleine Gemeinden ganz groß sein können, zeigt Fichtenau im Landkreis Schwäbisch Hall, wo Bürgermeisterin Anja Schmidt-Wagemann im April wieder Vereine, Kirchen, Gruppen, Banken, Kindergärten und Interessierte aufgerufen hat, sich am Ferienprogramm zu beteiligen. Denn 2021 gab es schnell 322 Anmeldungen, teilweise musste aufgestockt und ein Zusatzprogramm angeboten werden. Im vorigen Jahr waren es noch 27 Angebote – in diesem Jahr sind es schon 37. Dabei sind wieder die beliebten „Flying Kids“ im Flugsimulator und der „Nachmittag mit Kühen und Kälbern“ beim Bauernverband. Außerdem ist das „Ökomobil zu Gast in Fichtenau“, es gibt „Spiel und Spaß mit der Feuerwehr“, eine Dorf-Rallye, „tolle Tage in der Natur“ oder „Lecker Gebäck mit Früchten der Saison“ bei der Konditormeisterin. „Tierisch“ geht es gleich mehrmals zu: Die Kinder können „Spiel und Spaß mit Hunden“ beim SV Wildenstein erleben und sogar die „Reit- und Führerlaubnis mit dem Esel“ erwerben.

Drachenboot
© Claudia Pittelkow

Auch die Jugendpflege der kleinen Stadt Moringen hat ein tolles Programm zusammengestellt. Hier gibt es alles rund ums Angeln bei „Petri Heil“ und „Alles rund um Falknerei“ mit Turmfalke Thor und Schleiereule Piper, ein „Sommergärtchen“ in der Löwenzahnschule, einen „Discgolf“-Schnupperkurs für Kinder und Eltern, Zirkus Pipirelli, Ferienkino und sogar einen Besuch im Landtag. Die Kinder können als „Kobolde der Nacht“ die Welt der Fledermäuse erkunden, sich beim „Meermaidschwimmen“ mit Flossen durchs kühle Nass bewegen, mit den „Mülldetektiven“ Moringen vom Müll befreien oder unter dem Motto „Wer schreibt der bleibt!“ im Heimatmuseum auf eine Reise in die Welt der Buchstaben mit Geheimtinten gehen.

 In Markt Rettenbach hat das Sommer-Ferien-Programm schon ein Kurzwort: SOFEPRO. Bürgermeister Martin Hatzelmann meint in seinem Grußwort, es könne mit der Zahl der Meistertitel des FC Bayern zwar noch „nicht ganz mithalten“, gehe aber „immerhin schon in die 8. Runde“. Außerdem werde seine Erfolgsserie nicht reißen, weil das Programm bei Kindern, Jugendlichen und Eltern „schon mehr Fans als der FC Bayern“ hat. Kein Wunder bei dem eindrucksvollen Angebot, das vom „Crashkurs Italienisch für die Reise“ über die Jumping Kids auf dem Trampolin, Kinderyoga, eine „Musikschnitzeljagd“ mit dem Musikverein bis zum „Lagerfeuerhopping“ mit den Pfadfinderinnen reicht. Geplant sind ein Ausflug zum Märchenwald Schongau, „gemütliches Sommernachtskino“ mit der Landjugend und natürlich „Fußball für Mädels und Jungs“. Ende August heißt es dann „Auf ins Rathaus“ zum Bürgermeister – mitzubringen sind „Stifte und viele interessante Fragen“.

 Frau Holle im Sommer

 In Hessen hat das Ganztagsprogramm „Pakt für den Nachmittag“ dafür gesorgt, dass immer mehr Schulen ganztägige Bildung und Betreuung – auch in den Ferien – anbieten können. Und so gibt es seit dem Schuljahr 2018/2019 in der Frau-Holle-Schule in Meißner-Abterode zwei Wochen Ferienspiele in den Sommerferien. Warum die Schule so heißt? Den Gebrüdern Grimm zufolge wohnt Frau Holle am Meißner. Und so wie die alte Dame sich im Märchen um das winterliche Wohl der Kinder in der Welt sorgt, möchte die Schule mit dem Leitmotiv „Unser Blick vom Meißner in die Welt“ den Blick der Kinder für alles in ihrer Nähe, aber auch in der Welt schärfen – zu jeder Jahreszeit. Nur 20 Kilometer entfernt lockt das HOLLEUM, das Frau-Holle-Museum in Hessisch Lichtenau.

 Nicht nur in der Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Schule Erfurt können die Kinder in diesem Sommer auch das 9-Euro-Ticket nutzen, wenn es im August zur „Fasanerie“ Arnstadt, ins Waldbad Friedrichroda, zur „Kleinen Wartburg“ nach Clingen oder zur Naturwanderung an der Talsperre Vieselbach geht. Das Ticket gilt sogar für die Fahrt mit der Harzquerbahn und den Harzer Schmalspurbahnen. Ein besonderes Ziel ist der Märchenpark der Gebrüder Grimm in Heiligenstadt an der Deutschen Märchenstraße, wo Rapunzel, Froschkönig und andere auf kleine Märchenliebhaber warten.

Die Deutsche Märchenstraße führt – auch als Radroute – von Hanau über Marburg, Heiligenstadt, Göttingen und Hameln bis nach Bremen und gehört zu den weltweit beliebtesten deutschen Ferienzielen. Welch ein Glück für diejenigen, die sich schon in der Nähe befinden, wie die Gemeinde Nieste am Grimmsteig, wo in den ersten drei Ferienwochen die Sommerferienspiele der Jugendpflege warten, die „Dornröschenstadt Hofgeismar“ mit den Ferienspielen der Stadtjugendarbeit oder die „Rattenfängerstadt Hameln, wo die FerienCard neben Abenteuern aller Art ein „Rattenfänger-Zeltlager“ verspricht.

 In Brakel ist man übrigens der Meinung, dass die Bremer Stadtmusikanten „aus dem Paderbörnischen“ kommen. Warum wollten sie dann nach Bremen? Eine Antwort ist, dass es sich um eine „Gesindeerzählung“ handelt, von älteren Knechten und Mägden, die mit Zusammenhalt und Mut einen Aufbruch in ein neues Leben wagen. Und Bremen mit seinem Überseehafen galt eben als Traumziel für jeden, der sein Glück in der weiten Welt suchen wollte.

 Einen märchenhaften und bezaubernden Sommer

wünscht Ihre Redaktion

Ein herzliches Dankeschön an den Fachdienst Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Lippstadt, die Abteilung Jugend der Gemeinde Seevetal, die Polizei Hamburg, Claudia Pittelkow (Hamburg) und Lena Plesch (Berlin), die für diesen Beitrag freundlicherweise Fotos zur Verfügung gestellt haben.

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