IZBB 2003-2009

Nordrhein-Westfalen

Zur Beachtung:

Die Informationen und "Länderspezifischen Darstellungen" wurden während der Laufzeit des Investitionsprogramms ‚Zukunft Bildung und Betreuung’ von 2003 bis 2009 im Rahmen des Projekts „Bundesweite Erfassung und Auswertung rechtlicher und konzeptioneller Grundlagen sowie des Mittelabflusses im Rahmen des Bundes-Investitionsprogramms ‚Zukunft Bildung und Betreuung’ 2003–2009 (IZBB)“ durch das Sozialpädagogische Institut (SPI) - Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Köln – zusammengestellt und entsprechen dem Stand 2010.

 

Ziele der Landesregierung:

„Die offene Ganztagsschule im Primarbereich ist für Kinder und Eltern ein wichtiges Anliegen. Es wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und für Kinder mehr Bildungsqualität und Chancengleichheit sichergestellt. Mehr Zeit für Kinder bedeutet mehr Zeit zum Lernen, mehr Zeit für musisch-kulturelle Bildung, mehr Zeit für Bewegung, Spiel und Sport. Damit öffnet sich Schule für neue Wege des Lernens.

Die offene Ganztagsschule führt deshalb die Landesmittel für vorhandene Ganztagsangebote aus Schule und Jugendhilfe (Horte, Schulkinderhäuser, Schülertreff in der Tagesstätte, „Dreizehn Plus“ im Primarbereich, anteilig: „Schule von acht bis eins“) zusammen. Förderung, Bildung, Erziehung und Betreuung werden ein ganzheitliches Angebot in und im Umfeld der Schule.

Die offene Ganztagsschule vereint Fachkräfte aus verschiedenen Professionen und kooperiert mit vielen weiteren Institutionen. Im Zusammenspiel insbesondere von Schule und Jugendhilfe wird sich Schule schrittweise und nachhaltig zu einem „ganztägig geöffneten Haus des Lernens und des Lebens“ weiterentwickeln.“

Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen: GanzTag in NRW. Die offene Ganztagsschule im Primarbereich. Leitfaden für Schule und Jugendhilfe. Düsseldorf 2004, S. 4.

Ziele der offenen Ganztagsschule:
• mehr Zeit für Bildung, Erziehung und Betreuung
• mehr Zeit für individuelle Förderung, auch für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien
• mehr Zeit für musisch-kulturelle Bildung
• mehr Zeit für Bewegung, Spiel und Sport
• mehr Zeit für Hausaufgaben
• mehr Fördermaßnahmen bei Lerndefiziten und für besonders Begabte.(ebd., S. 9).

Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Schwerpunkt des Ausbaus von Ganztagsangeboten zunächst auf die offene Ganztagsschule im Primarbereich gelegt. Der zweite Schwerpunkt im Ganztagsprogramm der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ist seit 2006 die Hauptschule mit erweitertem Ganztagsangebot.

"Die Landesregierung in NRW fördert mit den Mitteln den Ausbau der offenen Ganztagsschule im Primarbereich und der Hauptschulen und Förderschulen mit erweitertem Ganztagsangebot".

Förderrichtlinie für die Verteilung der Mittel aus dem Bundesprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" in Nordrhein-Westfalen vom 12. Mai 2003 (BASS 11 - 02 Nr. 20) in der Fassung der Änderung vom 2. Februar 2004.

Die Regierungskoalition hat 2008 ein umfangreiches Programm zum Ausbau des Ganztagsbetriebs und einer pädagogischen Übermittagbetreuung beschlossen. "Die Landesregierung investiert dafür insgesamt bis 2010 zusätzliche 100 Millionen Euro für Baumaßnahmen und 75 Millionen Euro zusätzlich für Personalkosten. „Wir bringen den Ganztag in die Fläche“, kündigte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers an.

Das Programm besteht aus:

  • zusätzlichen Ganztagsrealschulen und Ganztagsgymnasien,
  • pädagogischen Übermittagbetreuung für alle Schüler der Sekundarstufe I, die keine Ganztagsschule besuchen, aber Nachmittagsunterricht haben
  • einem umfangreichen Investitionsprogramm (1.000-Schulen-Programm)

Pressekonferenz des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 15.04.2008: "Ministerpräsident Rüttgers kündigt Ganztagsoffensive an"

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Haupt- und Förderschulen zu stärken. Eine Maßnahme dabei ist der Ausbau von Ganztagsangeboten. Die Zielsetzung für die neue erweiterte Ganztagshaupt- und Ganztagsförderschule bis zum Jahr 2012 lautet, für 50.000 Schülerinnen und Schüler einen Ganztagsplatz bereitzustellen.

Die neuen erweiterten Ganztagshaupt- und Ganztagsförderschulen sollen zu verbesserten Bildungs- und Abschlusschancen durch individuelle Förderung beitragen und mittel- bis langfristig Bildungsqualität sowie Lernergebnisse verbessern. Sie sollen helfen, Benachteiligungen von Schülerinnen und Schülern aus "bildungsfernen" Milieus auszugleichen und die Chancen beim Übergang in Ausbildung und Beruf nach Abschluss der Sekundarstufe I zu erhöhen.

"Ziel der Landesregierung ist es, bis zum Schuljahr 2009/2010 205.000 Plätze zur Verfügung zu stellen."

Pressemitteilung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 07.08.2008: "Mehr Lehrer, weniger Schüler - Unterrichtsversorgung weiter verbessert“

 

„Das Land Nordrhein-Westfalen stellt noch in diesem Jahr (2009) rund 10 Millionen EUR für Ganztagsschulen bzw. Schulen mit anderen Ganztagsangeboten aus Rückflüssen des Investitionsprogramms "Zukunft Bildung und Betreuung" (IZBB) des Bundes zur Verfügung. Für jede Schule, die noch keine Mittel aus dem IZBB erhalten hat, kann ein Schulträger bis zu 50.000 EUR für Ausstattungsprojekte zur qualitativen Verbesserung des Ganztags erhalten.

Schulministerium Nordrhein-Westfalen (2009)

 

Ganztagsschulformen nach Schularten:

Grundsätzlich können alle allgemeinbildenden Schulen Ganztagsschulen sein.

Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz NTW - SchulG) vom 15. Februar 2005, geändert durch Gesetz vom 24. Juni 2008

Das 1.000-Schulen-Programm und das Programm "Geld oder Stelle" richten sich an alle Schulen und alle Schulformen der Sekundarstufe I.

Offene Ganztagsschulen im Primarbereich

Weitere Ganztagsangebote im Primarbereich: "Schule von acht bis eins", "Dreizehn Plus" und "Silentien". Diese Programme gelten für Schulen im Primarbereich, die (noch) keine offene Ganztagsschule sind.

Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen: GanzTag in NRW. Die offene Ganztagsschule im Primarbereich. Leitfaden für Schule und Jugendhilfe. Düsseldorf 2004

Fördersumme aus dem Investitionsprogramm des Bundes "Zukunft Bildung und Betreuung" (IZBB) insgesamt für die Jahre 2003-2009:

913.967.660 EUR

Rechtsgrundlagen:

Betreuung von Schülerinnen und Schülern in Schulen vor und nach dem Unterricht (Primarstufe und Sekundarstufe I). Runderlass des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung vom 19.2. 2001

Offene Ganztagsschule im Primarbereich. RdErl. d. Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder v. 12. Februar 2003. ABl. NRW, S. 45.

Zuwendungen für die Durchführung außerunterrichtlicher Angebote offener Ganztagsschulen im Primarbereich. RdErl. d. Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder v. 12. Februar 2003 (ABl. NRW. S. 43).

Zuwendungen für Investitionen und Ausstattung in Ganztagsschulen. RdErl. des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder v. 12. Mai 2003 (ABl. NRW. S. 152) ABl. NRW 55. Jg., Nr. 2 vom 15. Mai 2003, S. 43-47.

 

Änderung von Erlassen zur „Offenen Ganztagsschule im Primarbereich”. Rundschreiben des MSW an die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster vom 2. Februar 2004.

Qualitätsoffensive Hauptschule /Ausbau des Ganztagsangebotes an Hauptschulen. Rundschreiben des MSW an die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster vom 25. Januar 2006.

Zuwendungen für Investitionen und Ausstattung in Ganztagsschulen. RdErl. d. Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder v. 12. Mai 2003, Stand: Runderlass vom 21. Dezember 2006 (ABl. NRW. 2/07)

Qualitätsoffensive Hauptschule / Ausbau des Ganztagsangebotes an Hauptschulen, hier: Genehmigung des erweiterten Ganztagsbetriebs / Zuweisung und Verwendung des Ganztagszuschlags. Rd.Erl. Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 15.03.2004

Zuwendungen für die Durchführung außerunterrichtlicher Angebote offener Ganztagsschulen im Primarbereich. RdErl. d. Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder v. 12.  Februar 2003 Stand: Runderlass vom 21. Dezember 2006 (ABl. NRW. 2/07)

Offene Ganztagsschule im Primarbereich. RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung v. 26. Januar 2006 (ABl. NRW. S. 29) Stand: Runderlass vom 21. Dezember 2006 (ABl. NRW. 2/07)

Umsetzung des IZBB nach Ablauf des letzten Antragstermins. Rundschreiben MSW an die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster vom 21. Juni 2007.

Zuwendungen für Investitionen und Ausstattung in Ganztagsschulen (IZBB); hier: Verlängerung des Verwendungszeitraums sowie Verwendung von Restmitteln. Rundschreiben des MSW an die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster vom 21. Juni 2007.

Ganztagsschulen und Ganztagsangebote; Zusammenfassung der bestehenden Erlasse. RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung v. 4. Juni 2009.

Ganztagsschulen und Ganztagsangebote; Zusammenfassung der bestehenden Erlasse. Rundschreiben des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen an die Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster vom 23. Dezember 2010.

Pädagogisch-organisatorische Rahmenkonzeptionen:

Pädagogisch-organisatorische Rahmenkonzeptionen werden in Nordrhein-Westfalen unter beratender Begleitung der Bezirksregierungen gegebenenfalls gemeinsam mit den Landesjugendämtern entwickelt.

Mitteilung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vom 11. Mai 2004: "Pädagogische Konzeption"

Qualitätsentwicklung/Evaluation:

"Die Qualitätsanalyse als Verfahren der externen Evaluation ist für alle Schulen in Nordrhein-Westfalen seit August 2006 verpflichtend."

GÖS-Programm (,Ganztags und Öffnung von Schule'): Qualitätsentwicklung und -sicherung im GanzTag

,Quast in der offenen Ganztagsgrundschule' - Materialien zur Feststellung und Weiterentwicklung der Qualitäten von Angeboten für Schulkinder

Sozialpädagogisches Institut NRW - Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Köln - Internes Qualitäts-Feststellungsverfahren QUAST-OGS, Belegheft und Modul Hausaufgabenbetreuung,

Die wissenschaftliche Begleitung wird im Auftrag des Schulministeriums im Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut e.V./Universität Dortmund, Institut für soziale Arbeit, Münster Sozialpädagogisches Institut NRW, FH Köln, Landesinstitut für Schule, Soest durchgeführt.
Karin Beher, Hans Haenisch, Claudia Hermens, Gabriele Nordt, Gerald Prein, Uwe Schulz: Die Offene Ganztagsschule in der Entwicklung. Empirische Befunde zum Primarbereich in Nordrhein-Westfalen. Weinheim, München 2007

Selbstevaluation in Schulen (,SEIS') - Steuerungsinstrument zum Evaluieren und Planen von Schulentwicklungsprozessen

'QUIGS' (Qualität in Ganztagsschulen) - Instrument zur Selbstevaluation und Qualitätsentwicklung 

Modellversuchsprogramm ,QuiSS' (Qualitätsverbesserung in Schulen und Schulsystemen). Teilprojekt Nordrhein-Westfalen: "Förderung innovativer Lernkultur in der Schuleingangsphase (FiLiS)". Abschlussbericht, 5. Sachbericht. (2005)

Die Serviceagentur Ganztägig lernen unterstützt die Qualitätsentwicklung der Ganztagsschulen.

Den GanzTag gestalten - Qualität entwickeln. Ein Überblick über Aktivitäten der Qualitätsentwicklung im Ganztag (2005)

Transfer 21 NRW, betreut u.a. mehrere Ganztagsnetzwerke und bietet Schulungen an.

Die Kompetenzteams für Lehrerfortbildung bieten Fortbildungsveranstaltungen für den Ganztag. http://www.lehrerfortbildung.schulministerium.nrw.de/

Seit 2005 arbeiten in Nordrhein-Westfalen kommunale Qualitätszirkel, um die Weiterentwicklung der offenen Ganztagsschule vor Ort zu beraten und voranzutreiben. http://www.ganztag.nrw.de/front_content.php?idcat=222

Rahmenkooperationsvereinbarungen des Landes mit außerschulischen Partnern:

Informationen zu Rahmenkooperationsvereinbarungen; Kooperationsprogrammen und -projekten im Land Nordrhein-Westfalen finden Sie unter: http://www.ganztag.nrw.de/front_content.php?idcat=75

Sozialpädagogisches Institut (SPI)

- Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Köln -

Stand: 04.11.2010

 

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