Neue KMK-Statistik für Ganztagsschulen 2020/2021 : Datum:

Die aktuelle Ganztagsschulstatistik der Kultusministerkonferenz ist online verfügbar.

Die aktuelle Statistik der Kultusministerkonferenz „Allgemeinbildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland – Statistik 2016 bis 2020 ist online abrufbar. Sie enthält die Daten für die Schuljahre 2016/2017 bis 2020/2021.

Wie in den Vorjahren wird die steigende gesellschaftliche Bedeutung schulischer Ganztagsangebote in Deutschland hervorgehoben. Als Ursachen werden der hohe Bedarf nach ganztägiger Betreuung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die durch PISA angeregte Diskussion über die besten Rahmenbedingungen für schulisches Lernen gesehen. Ausdrücklich wird auf die Impulse durch das Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ (2003–2009) hingewiesen. „Die in vielen Ländern entwickelten Konzepte und Maßnahmen zum Ausbau des Ganztagsschulbetriebs im Primar-und Sekundarbereich I fanden in der vorliegenden Analyse der Jahre 2016 bis 2020 ihren Niederschlag“, heißt es im Vorwort.

Die Zahl der Ganztagsschulen und die Zahl der am Ganztag teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben sich seit 2002/2003 (erste amtliche Zählung) kontinuierlich erhöht. Während die Zahl der Ganztagsschulen 2020/2021 erneut gestiegen ist, sind bei den Teilnahmequoten verschiedene leichte Rückgänge gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

19.041 schulische Verwaltungseinheiten im Primarbereich und in der Sekundarstufe I (71,5 %) verfügten im Schuljahr 2020/2021 über Ganztagsangebote (2002/2003: 4.951 = 16,3 %). Die höchsten Anteile verzeichnen nach der Statistik die Länder Sachsen (98,5%), Saarland (95,7%), Hamburg (96,1%), Rheinland-Pfalz (93,3%), Berlin (85,6%), Nordrhein-Westfalen (79,7%), Thüringen (74%) und Bayern (73,4%). In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt kooperieren Grundschulen flächendeckend mit Schulhorten.

Nach Schularten verzeichnen die höchsten Anteile an Ganztagsschulen die Integrierten Gesamtschulen (1.843 = 88,8%), Schularten mit mehreren Bildungsgängen (1.499= 81,7%), Hauptschulen (1.420 = 78,5%), Förderschulen (1.979 = 73,1%) und Gymnasien (2.000 = 66,6%). (Da die Gesamtzahl der Haupt- und Förderschulen gesunken ist, verändert sich auch der Anteil der Ganztagsschulen.) Der Anteil der Grundschulen mit Ganztagsbetrieb (71,2%) ist weiter gestiegen (2002: 10,3%).

Im Schuljahr 2020/2021 nahmen bundesweit 3.446.211 Millionen Schülerinnen und Schüler am Ganztagsschulbetrieb teil, das sind 47,2 % aller Schülerinnen und Schüler im Primarbereich und in der Sekundarstufe I. Die Zahl ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (2019/2020: 3.482.813). Im Schuljahr 2002/2003 waren es nach der ersten amtlichen Zählung der Kultusministerkonferenz gerade einmal 133.506 Schülerinnen und Schüler (9,8 %) gewesen.

Die höchsten Teilnahmequoten verzeichneten im Schuljahr 2019/2020 die Länder Hamburg (93,9 %), Sachsen (83,8%), Berlin (69,4%). Die absolute Zahl der Schülerinnen und Schüler am Ganztagsschulbetrieb ist in Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen gestiegen, in den anderen Ländern leicht gesunken.

Nach Organisationsformen dominiert die offene Ganztagsschule bei Grundschulen und Gymnasien. Die teilgebundene und die voll gebundene Form wählen eher Schulen mit mehreren Bildungsgängen, IGS und Förderschulen.

Quelle: Kultusministerkonferenz