Neue KMK-Statistik für Ganztagsschulen 2021/2022 : Datum:

Die aktuelle Ganztagsschulstatistik der Kultusministerkonferenz ist online verfügbar

Die aktuelle Statistik der Kultusministerkonferenz „Allgemeinbildende Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland – Statistik 2017 bis 2021 ist online abrufbar. Sie enthält die Daten für die Schuljahre 2017/2018 bis 2021/2022.

Wie in den Vorjahren wird die steigende gesellschaftliche Bedeutung schulischer Ganztagsangebote in Deutschland hervorgehoben. Als Ursachen werden der hohe Bedarf nach ganztägiger Betreuung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die durch PISA angeregte Diskussion über die besten Rahmenbedingungen für schulisches Lernen gesehen. Ausdrücklich wird auf die Impulse durch das Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ (2003–2009) hingewiesen, ebenso auf die Herausforderungen des „Gesetzes zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter“ vom 2. Oktober 2021), das den Rechtsanspruch ab dem Schuljahr 2026/2027 vorsieht. „Die in vielen Ländern entwickelten Konzepte und Maßnahmen zum Ausbau des Ganztagsschulbetriebs im Primar-und Sekundarbereich I fanden in der vorliegenden Analyse der Jahre 2017 bis 2022 ihren Niederschlag“, heißt es im Vorwort.

Danach haben sich die Zahl der Ganztagsschulen und die Zahl der am Ganztag teilnehmenden Schülerinnen und Schüler seit 2002/2003 (erste amtliche Zählung) kontinuierlich erhöht, wenn auch zuletzt nur leicht.

19.224 schulische Verwaltungseinheiten im Primarbereich und in der Sekundarstufe I (72,2 %) verfügten im Schuljahr 2021/2022 über Ganztagsangebote (2002/2003: 4.951 = 16,3 %). Die höchsten Anteile verzeichnen Sachsen (98,6 %), Hamburg (96,1 %), Saarland (96 %), Rheinland-Pfalz (93,3 %), Berlin (89 %), Nordrhein-Westfalen (80,3 %), Bayern (73,5 %) und Thüringen (72,9 %). In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt kooperieren Grundschulen meist flächendeckend nach gemeinsamen Bildungsplänen mit Schulhorten im Ganztagsbetrieb, die nur teilweise in die Statistik aufgenommen sind.

Nach Schularten verzeichnen die höchsten Anteile an Ganztagsschulen die Integrierten Gesamtschulen (1.866 = 89,5 %), Schularten mit mehreren Bildungsgängen (1.517 = 81,7 %), Hauptschulen (1.391 = 78,6 %), Förderschulen (1.975 = 73,4 %) und Grundschulen (11.020 = 72,1 %).

Im Schuljahr 2020/2021 nahmen bundesweit 3.446.211 Millionen Schülerinnen und Schüler am Ganztagsschulbetrieb teil, das sind 47,2 % aller Schülerinnen und Schüler im Primarbereich und in der Sekundarstufe I. Die Zahl ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (2019/2020: 3.482.813). Im Schuljahr 2002/2003 waren es nach der ersten amtlichen Zählung der Kultusministerkonferenz gerade einmal 133.506 Schülerinnen und Schüler (9,8 %) gewesen.

Im Schuljahr 2021/2022 nahmen bundesweit 3.550.059 (= 48,3 %) Schülerinnen und Schüler am Ganztagsschulbetrieb teil (2002: 9,8 %). Die höchsten Teilnahmequoten verzeichneten die Länder Hamburg (93,8 %), Sachsen (85,3 %) und Berlin (68,7 %). Die absolute Zahl der Schülerinnen und Schüler im Ganztagsschulbetrieb ist in zwölf Ländern gestiegen, in einigen Ländern leicht gesunken.

Nach Schularten ist die Teilnahmequote bei Integrierten Gesamtschulen (79,5%), Schulen mit mehreren Bildungsgängen (64,3 %), Grundschulen (47,7 %), Hauptschulen (38,4 %) und Gymnasien (37,6 %) weiter gestiegen. 

Nach Organisationsformen dominiert die offene Ganztagsschule bei Grundschulen und Gymnasien. Die teilgebundene und die voll gebundene Form wählen eher Schulen mit mehreren Bildungsgängen, IGS und Förderschulen.

Quelle: Kultusministerkonferenz