Hessen: Reformschule Rheingau fördert Schulabschlüsse : Datum:
Der Hessische Kultusminister Alexander Lorz hat die Reformschule Rheingau besucht und sich über die Umsetzung des Programms "Praxis und Schule" informiert.
Ziel des vom Europäischen Sozialfonds ESF mitfinanzierten Programms „Praxis und Schule“ (PuSch) ist es, abschlussgefährdete und förderbedürftige Jugendliche durch gezielte sozialpädagogische Begleitung zum Hauptschulabschluss und weiter zur Ausbildungs- und Berufswahlreife zu führen. „Mir ist der heutige Besuch an der Reformschule ein wichtiges Anliegen. Unser Programm ‚Praxis und Schule‘ kümmert sich um diejenigen, die bisher wenig Erfolg in der Schule erzielen konnten“, erklärte der Kultusminister bei seinem Besuch an der Grund- und Hauptschule. Mit praxisorientierten Bestandteilen fördere und unterstütze „PuSch“ kontinuierlich ihr Selbstwertgefühl und bereite die Jugendlichen aktiv auf ihre Rolle im Berufsleben vor. „Unser klares Ziel ist es, keinen Jugendlichen zurückzulassen“, so der Minister.
Die offene Ganztagsschule Reformschule Rheingau verfügt über langjährige Erfahrungen in der Förderung abschlussgefährdeter Schülerinnen und Schüler. So wurde im Jahr 2007 die erste Klasse des Vorgänger-Programms SchuB (Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb) eingerichtet. Die positiven Erfahrungen im SchuB-Projekt und die darin gewachsenen Bildungsnetzwerke in der Region führten dazu, dass PuSch-Klassen an der Reformschule seit dem Projektstart zum Schuljahr 2015/2016 ein fester Bestandteil des Berufsorientierungskonzeptes sind.
Das Konzept sieht außerdem eine Kooperation mit den Beruflichen Schulen in Geisenheim vor. So werden die PuSch-Klassen der Reformschule Rheingau am Schulstandort der Beruflichen Schulen Rheingau in Geisenheim unterrichtet. Außerdem verbringen außerhalb der PuSch-Klassen alle Schülerinnen und Schüler der achten Klassen einen Tag im Halbjahr an den Beruflichen Schulen Rheingau und werden dort im Arbeitslehreunterricht bei ihrer Berufsorientierung unterstützt. Die Jugendlichen haben so die Möglichkeit, die Fachbereiche Gartenbau, Winzer, Küche, Hotelfach, Holztechnik und Metall/ KFZ kennenzulernen. Nicht zuletzt tauschen sich die PuSch-Lehrkräfte der Reformschule regelmäßig mit den Lehrkräften der Beruflichen Schulen zwecks einer gezielten Praktikums-, Unterrichts- und Anschlussplanung aus.
Die Reformschule Rheingau startete im Schuljahr 2015/2016 mit zwei PuSch-Klassen, eine in der Jahrgangsstufe 8 mit einer Förderung über zwei Jahre und eine in der Jahrgangsstufe 9, die eine einjährige Förderung vorsieht. „Die Erfolge des Programms hier an der Schule sind wirklich beachtlich“, so Lorz und erklärte: „Von 13 Jugendlichen der 9. Klasse haben neun ihren Hauptschulabschluss und vier sogar einen qualifizierenden Hauptschulabschluss erlangt, zwei haben die Zusage für einen Ausbildungsplatz erhalten.“ Im aktuellen Schuljahr 2016/2017 startete erneut eine zweijährige PuSch-Klasse in der Stufe 8 und eine in der Stufe 9.
Hessenweit gibt es aktuell 65 PuSch A-Klassen an 45 allgemeinbildenden Schulen und 63 PuSch B-Klassen an 35 beruflichen Schulen.
Quelle: Hessisches Kultusministerium