Bayern: Ganztag, Inklusion und individuelle Förderung : Datum:
„Konsequenter Ausbau von Ganztag, mehr Inklusion und mehr individuelle Förderung, diese Kernziele, die Ministerpräsident Horst Seehofer in der Regierungserklärung zum Bildungswesen genannt hat, werden in der Legislaturperiode umgesetzt“, betonte Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle mit Blick auf Überlegungen, die der BLLV (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V.; die Red.) veröffentlicht hat.
Er belegte seine Position mit Hinweis auf die positive Entwicklung der vergangenen Jahre:
1. Bereits in den jüngsten Jahren seien alle Anträge auf Einrichtung von offenem und gebundenem Ganztag an Schulen realisiert worden, wenn sie den Bestimmungen entsprochen haben.
2. Die Inklusion ist deutlich vorangekommen. Allein in diesem Schuljahr konnten rund 125 Schulen aller Schularten ihr Profil Inklusion umsetzen. Im kommenden Schuljahr wird die Anzahl weiter steigen.
3. Die individuelle Förderung wurde in den jüngsten Jahren an den Schulen aller Schularten massiv ausgebaut, etwa in den 5. und 6. Jahrgangstufen der Mittelschulen, durch zusätzlichen Ergänzungs- und Förderunterricht an den Realschulen und im Gymnasium gerade in der Mittelstufe.
Die Bedeutung, die die Bildung für die Staatsregierung genießt, wird für Minister Spaenle auch im aktuellen Haushalt des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums für den Bereich Bildung und Kultus von 10,9 Milliarden Euro deutlich. Durch massive Investitionen in Lehrerstellen sei das Lehrer-Schüler-Verhältnis in den vergangenen zehn Jahren von 1:17,2 auf nun 1:14 verbessert worden.
„Bildung bleibt Investitionsschwerpunkt in Bayern, auch im kommenden Doppelhaushalt“, betonte Minister Spaenle abschließend.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Der BLLV fordert, 25 Prozent der Steuermehreinnahmen für Bildung zu verwenden. Eine aktuelle BLLV-Studie berechnet den „Bedarf an Lehrerstellen bis 2018 für die Reformvorhaben: Ausbau der gebundenen Ganztagsklassen, Umsetzung der Inklusion, Verbesserung der Individualisierung im Unterricht und Berücksichtigung der sog. demografischen Rendite“ für alle fünf allgemeinbildenden Schularten.
Den Berechnungen liegen drei Szenarien zugrunde: Szenario 1 geht von einem Minimalbedarf aus. Szenario 3 sieht als wünschenswertes Optimum: Jedes zweite Kind besucht eine gebundene Ganztagsklasse, pro Klasse gibt es acht zusätzliche Unterrichtsstunden für die individuelle Förderung, alle Kinder mit Lernbehinderung werden in einer Regelschule unterrichtet. Dafür würden 22.535 zusätzliche Planstellen benötigt.
Quelle: Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) e.V.